Laub runter, Segel rauf!
So lautete das Motto unseres herbstlichen Surfurlaubes. Bei der Wahl des Spots entschieden wir uns nach einer objektiven
und selbstkritischen Einschätzung unseres Fahrkönnens nicht fürs offene Meer. Stattdessen steuerten wir am 24.Oktober 2000 den größten Binnensee Deutschlands an, die Müritz in Mecklenburg. Der
Wetterdienst hatte feinen Wind vorhergesagt und so schauten wir während unserer Anfahrt mehr auf Baumkronen als auf die Straße. Leider wurden wir dabei von einem hochbeinigen
Zyklopen am Wegesrand unscharf in s/w abgelichtet. Blitzer hängen eben nicht auf Baumkronen. Dieses Malheur konnte uns in Erwartung der anstehenden Surferlebnisse
jedoch nicht den Tag versauen. Waren wir doch so kurz vor dem Ziel. Der Touristikverband hatte uns verraten, daß Surfer in der Ortschaft Boek am besten aufgehoben sind. Also ![7.5er aufriggen](../../../Startseite/Urlaubsspots/Muritz/aufriggen.jpg) hauchten wir der dortigen Bungalowsiedlung
"Boeker Mühle" kurz vor Saisonende noch einmal Leben ein. Am Ankunftstag statteten wir als erstes der ortsansässigen Surfschule einen Besuch ab und ließen uns in die Geheimnisse des
Gewässers einweihen: Wind schräg auflandig, kaum böig, 100-400m Stehbereich. Besagtes Gewässer zeigte uns dann bereits deutliche Schaumkronen und ein Blick auf den
Strand zeigte uns aufgeriggte Tücher in Größenordnungen zwischen 3.7 und 5.2 qm. Naja, sind bestimmt alles Jockeys, sagten wir uns und hängten unsere angleithemmenden 90kg
ins 7.5er ein und glitten los. Die Objekte am Ufer wurden kleiner und der Wind stärker. Was abnahm, waren unsere Möglichkeiten das Brett auf Halbwind zu fahren. Bei Böen riß
es uns gnadenlos mit Wind. Fürs Umriggen waren diese aber zum Glück zu selten. Erschöpft aber fett grinsend zeigten wir beim abendlichen Après Surf
im Bungalow, daß wir auch vor hochprozentigen (Ge)wässern nicht zurückschrecken. Nachdem sich der Frühnebel aus unseren Köpfen verzogen hatte, starteten wir am Tag darauf von einer Bucht
im Nachbarort "Boeker Sender" aus. Diese verfügte über einen größeren Stehbereich und eine günstigere Windrichtung. Diese ermöglichte es, fast
parallel zum Ufer und so permanent im Flachwasser zu fahren. Die darauffolgenden Tage setzten dort an, wo der vorangegangene aufgehört hatte: Wind, Wind und ach ja: Wind. An
den Abenden sorgten wir in den umliegenden Restaurants noch einmal für unerwartete spätsaisonale Einnahmen. Am vierten und letzten Tag hielt uns der Boeker Surflehrer noch
einmal vor Augen, was wir für Glücksschweine seien. Als hätte einer den Schalter umgelegt, kam mit unserer Ankunft auch die Windmaschine in Gang. Und so kehrten wir
nach vier optimal genutzten Surftagen mit unberührter Flautenausstattung(Angeln) wieder nach Sachsen zurück. Offenes Meer, wir nähern uns!![Gunnar in Aktion](../../../Startseite/Urlaubsspots/Muritz/gleitgunnar.jpg)
(Übrigens habe ich das direkt nach unserem Müritztripp geschrieben und manches hat sich bereits erfüllt, lest den Bericht
über Rhodos! Gunnar)
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